E-Bike- und Pedelec-Neuheiten sollen Wachstum 2012 weiter stärken

Die Fahrradbranche unterstreicht mit neuen Produkten ihren Anspruch als führende E-Mobility-Industrie. Kunden erwartet 2012 das ideale E-Bike für jede Gelegenheit.
E-Bike- und Pedelec-Neuheiten sollen Wachstum 2012 weiter stärken

[pd-f] Pedelecs und E-Bikes bleiben der Wachstumsmotor der Fahrradbranche und verändern diese gleichzeitig umfassend, so die einhellige Meinung der Branchenexperten wie Gunnar Fehlau, Leiter des pressedienst-fahrrad und zusammen mit Peter Barzel Autor des Buches „Das E-Bike“. Das E-Bike habe sich nach Fehlaus Worten mittlerweile gänzlich vom Fahrrad emanzipiert. Als Beispiel zieht Fehlau das neue „eQ Race“ vom Hersteller Haibike (www.haibike.de) heran. „Das eQ Race ist ein modernes Alu-Rennrad mit bis zu 45 km/h schnellem 300-Watt-Bosch-Motor und Scheibenbremsen“, erklärt er und ergänzt: „Bisher waren die Straßensportler die letzte Bastion der Motor-Verweigerer, man hatte Beinkraft und war stolz darauf.“ Dass nun mit Haibike der erste Hersteller auch Erfolgschancen für einen E-Renner sieht, zeige den umfassenden Image-Wandel der Stromräder: Sie seien in der gesamten (Fahrrad-) Gesellschaft akzeptiert.

Motoren machen Spezialräder noch attraktiver
Die Fahrradindustrie glaubt, dass die Motorisierung auch Nischenprodukten zusätzliche Vitalität bringt. Das hat aus Sicht von Paul Hollants, Geschäftsführer des Liegeradherstellers HP Velotechnik (www.hpvelotechnik.com) zwei Gründe: „Erstens sorgt der allgemeine E-Trend mit seinen höheren Verkaufspreisen dafür, dass die Preiswürdigkeit von Spezialrädern steigt. Unser neues „Gekko E-Trike“ mit BionX-26V-Antrieb (25 Nm Spitzendrehmoment, bis 65 km Reichweite) kostet günstige 3.380 Euro und damit kaum mehr als die Testsieger klassischer Bauform.“ Als zweiten Punkt führt Hollants den Motoreffekt an sich an: „Das An- und Bergfahren, klassischerweise die kritischen Momente für Liegeradeinsteiger, werden mit Motor von Beginn an zum Kinderspiel“, so der Liegeradprofi – dem Fahrspaß stehe also nichts im Wege.

Zu ähnlichen Erkenntnissen kommt auch Klaus Schröder, Begründer der Lastradmarke Velonom (www.velonom.com): „Moderne Technik, Motoren und eine intelligente Steuerung machen klapprige Lastenräder von einst zu modernen Logistikwundern auf kurzen Strecken in der Stadt.“ Das neue „Prana TP300 S“ mit „elfKW“-Antrieb verfügt nicht nur über ultra-stabile, zeitgemäße Fahrradkomponenten, sondern auch über eine Bluetooth-Anbindung: So kann der Zusatzmotor nun per Smartphone gesteuert werden. Motor- und Fahrdaten lassen sich bei dem knapp 30 Kilogramm schweren und etwa 2.500 Euro teuren Rad abrufen.
E-Motoren drehen am großen Rad: 29-Zoll-E-Bikes
Im Mountainbike-Sektor kommen die großen 29-Zoll-Laufräder 2012 im breiten Markt an; da ist es nur folgerichtig, dass auch die E-MTBs 2012 auf den großen Rädern rollen. Pedelec-Pionier Flyer (www.flyer.ch) bringt große Adaptionen seiner „X-Serie“ auf den Markt. Unter dem Namen „X-Serie 28“ (ab 3.990 Euro) kommt ein geländegängiger Allrounder und mit der „X-Serie 29“ ein Mountainbike für „sportive Naturgenießer“, wie Flyer-Geschäftsführer Kurt Schär die Zielgruppe umreißt. Beim Hersteller Haibike heißt der Gelände-Twentyniner mit Strom „eQ Xduro 29“ (2.699 Euro) und ist ebenfalls wie bei Flyer die Weiterentwicklung des im Vorjahr vorgestellten 26-Zoll-MTBs.

Strom ohne Umgewöhnung: Rücktritt-Räder kommen
Dass die neuen Pedelecs ausschließlich um eine junge und sportive Zahlungsgruppe buhlen, ist indes nicht richtig. Auch das „Kerngebiet der Pedelecs, die Alltagsradler der Lebensmitte“ (O-Ton Fehlau), bekommen 2012 spannende Neuerungen geboten. Mit dem „C1 AGT“ (1.899 Euro) bietet Hersteller Winora (www.winora.de) das nach seinen Worten erste vollautomatische Siebengang-Pedelec mit Rücktrittbremse an. „Das neue System erhöht den Fahrkomfort und verbessert die Effizienz des Pedelecs“, erklärt Florian Niklaus, Produktmanager von Winora. Er ist überzeugt, dass vor allem Alltagsradlern so ein leichter Zugang zum Pedelec ermöglicht wird. Die Zielgruppe „Rücktritt“ hat auch Flyer-Hersteller Biketec im Blick: „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder eine hohe Nachfrage nach dem Rücktritt festgestellt. Vor allem ältere Kunden vermissen die seit Kindheit gewohnte Bremse“, so Kurt Schär, Geschäftsführer von Biketec. Seine Firma bietet die Nabenschaltungsversionen der Alltags-Modelle der C-, T-und L-Serie (ab 2.790 Euro) optional mit Rücktritt an.

Deutsche E-Bike-Technik sehr beliebt
Am Pedelec 2012 ist nicht alleine die deutsche Ingenieurskunst von anno 1903 (Rücktrittbremse) sehr beliebt, vielmehr liefern deutsche Firmen nahezu alle Bausteine für Spitzen-Pedelecs. Das neue „Culture hybrid rohloff“ (4.999 Euro) der deutschen Firma riese und müller (www.r-m.de) ist ein Paradebeispiel. Das voll gefederte Stadtrad wurde in Deutschland entwickelt, hat einen Antrieb von Bosch, schaltet mit Rohloffnabe, leuchtet mittels Busch & Müller-Leuchten und rollt auf Schwalbe-Reifen … allesamt deutsche Firmen, deren Produkte hohe Verbreitung unter soliden E-Bike-Anbietern besitzen. „Ein Alltags-Pedelec stellt hohe Anforderungen an alle Bauteile, deshalb greifen wir gerne auf renommierte deutsche Hersteller zurück“, sagt Heiko Müller, riese und müller-Geschäftsführer, und lobt die „kurzen Wegen zwischen den beteiligten Entwicklungsabteilungen“.

Alltägliches und Außergewöhnliches für den E-Alltag
Beim Alltags-Pedelec finden sich die Neuerungen 2012 auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Manche Hersteller, wie beispielsweise Hercules (www.hercules-bikes.de), stellen unaufdringliche Alltagsräder im Stile des klassischen Trekkingrades in den Vordergrund. Vom Vorbild übernimmt beispielsweise das „Sport Street“ (2.799 Euro) vor allem die Vielseitigkeit: sportlicher Alu-Rahmen mit Federgabel und komplette StVZO-Ausstattung. „Wir haben beim Sport Street darauf geachtet, das große Potenzial der elektrischen Unterstützung in ein maximal alltagstaugliches Radkonzept einzubinden“, sagt Katrin Pfeuffer von Hercules.

Die niederländische Firma Koga (www.koga.com) wiederum sorgt mit ihrem Modell „E-Tour“ für Unauffälligkeit: Dank des im Rahmen integrierten Akkus sowie eines leise arbeitenden Motors ist das E-Tour (2.999 Euro) kaum als Pedelec erkennbar. „Clever im Alltag: Der versteckte Li-Ion Akku lässt sich einfach entnehmen und kann somit unabhängig vom Standort des Rades geladen werden“, erklärt Martin Schuttert, Produktmanager bei Koga. Dadurch werde das E-Tour noch universeller: „Denn nicht jeder verfügt über einen Rad-Stellplatz mit Stromversorgung“.

Doch auch bei den Stellplätzen könnte es bald vielversprechende Neuerungen geben: „Park’n’Charge“ heißt ein innovatives Hochschulprojekt, das vom Fahrradpark-Spezialst wsm (www.wsm.eu) unterstützt wird. Sechs Studenten der Dualen Hochschule Heidenheim statteten eine „BikeBox 1“-Fahrradgarage von wsm mit einer Photovoltaikanlage aus, die die Fahrradgarage zur ökologischen E-Bike-Ladestation werden lässt. Die Photovoltaikanlage kann mittels Pufferakku pro Tag bei ausreichend Sonne zwei Pedelecs mit je einem Zehn-Ampere-Akku laden. Die Serienreife soll laut wsm im Laufes des Jahres 2012 erreicht werden.

Ebenfalls mit universitärem Hintergrund, aber bereits in Serienreife ist das neue „e-Jalopy“ (3.049 Euro) des Schweizer Herstellers MTB Cycletech (www.mtb-cycletech.de). Es ist das weltweit erste Serien-Bike mit Greenwheel-Antrieb, das in Zusammenarbeit mit dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) entstand. Der Clou: Hinter dem e-Jalopy verbirgt sich ein modulares System, bestehend aus dem Greenwheel, ein komplett in der Hinterradnabe zusammengefasster Antrieb (Motor, Akku, Steuerung) und dem Jalopy, ein auf die besonderen Anforderungen des Antriebs abgestimmtes Fahrrad. „Die Einfachheit der Erscheinung kombiniert mit der simplen Nutzung des Greenwheels passt exakt zu unserer Velo-Philosophie“, so Butch Gaudy, kreativer Kopf hinter MTB Cycletech.

Der pressedienst-fahrrad hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem guten Fahrrad und dessen Anwendung mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Denn wir sind der Meinung, dass Radfahren nicht nur Spaß macht und fit hält, sondern noch mehr ist: Radfahren ist aktive, lustvolle Mobilität für Körper und Geist. Kurz: Radfahren ist Lebensqualität, Radfahren ist clever und Radfahren macht Lust auf mehr…

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