Schon seit geraumer Zeit kann man es häufiger beobachten. Zunächst vermehrt bei jungen Jugendlichen, doch mittlerweile auch öfter bei Erwachsenen. Das Longboarden sieht bei den Fahrern meist ganz leicht aus. Doch wenn man es mal probiert, stellt man schnell fest, wie viel Balance und Geschicklichkeit nur für das Geradeausfahren erforderlich ist. Das Verletzungsrisiko ist zwar hoch, doch der Spaßfaktor mindestens ebenso.
Erfunden wurde das Brett mit vier Rollen von Surfern aus Hawaii. Da sich eine Gruppe Jugendlicher auch an Tagen ohne Wellengang die Zeit vertreiben musste, brachten sie ihre Surfboards auf die Straße. Die ersten Longboards unterschieden sich zum Surfbrett zwar in ihrer Größe, jedoch nicht in ihrer Form. Noch heute haben viele Longboards die sogenannte Pintail-Form, also hinten spitz zulaufend. Dieses Design und der damit einhergehende sehr lange Radstand, bringt ein hohes Maß an Stabilität mit sich und ist somit gut geeignet für Anfänger. Da das schlichte Herumfahren für die Heranwachsenden schon früh zu langweilig wurde, entstanden erste Disziplinen. Diese waren beispielsweise Downhill und Slalom bzw. beides in Kombination. Erst später wurde aus dem Bedürfnis heraus, mit dem Board unter den Füßen auch Tricks zu machen, das verbreitetere Skateboard entwickelt. Das Longboard ist für Sprünge und Brettdrehungen oder gar dem Rutschen auf einem Geländer, auf Grund seiner Größe und Form, ungeeignet. Die Vorzüge des Longboards sind die, gegenüber dem Skateboard, etwas leichtere Erlernbarkeit und die hohen Geschwindigkeiten, die erreicht werden können. Profis kommen auf ihren Brettern teilweise auf ein Tempo von über 100 km/h.
Doch was ist es eigentlich, was viele junge und vermehrt auch erwachsene Leute in ihrer Freizeit dazu antreibt, sich auf dieses rollende Brett zu stellen. Das Brett auf dem, auch ohne den Versuch von Stunts, zumindest kleinere Stürze nicht ausbleiben werden. Für einige sieht es cool aus aber das kann nicht alles sein. Praktisch als Fortbewegungsmittel ist es auch nicht, denn es ist sperrig und muss ja die ganze Zeit mit den Füßen angeschoben werden. Von alleine rollt da auf ebener Fläche nicht viel. Es ist das unbeschwerte Gefühl von Freiheit und sich zehn Zentimeter über dem Boden stehend, den Wind um die Nase wehen zu lassen. „People skateboard because it´s popular. People longboard because it´s fun“ („Leute fahren Skateboard, weil es beliebt ist. Leute fahren Longboard, weil es Spaß macht“) ist ein beliebter Spruch in der Longboard Community. Wenn man es denn einmal gelernt und die erforderliche Balance und Board-Kontrolle erlangt hat, wird man das Board immer wieder in die Hand nehmen und den nächsten Abhang herunter brausen. Oder einfach ein bisschen durch die City cruisen.
Wichtig sind, egal ob Einsteiger oder Profi, lockere Bekleidung und vor allen Dingen Protektoren. Der Sturzhelm für den Kopf steht dabei an erster Stelle. Die Wucht, mit der man schon aus dem Stand heraus unerwartet auf den Kopf fallen kann, ist nicht zu unterschätzen. Doch auch die Knie, Ellenbogen und Handgelenke sollten unbedingt mit entsprechender Schutzkleidung versehen werden. Lassen Sie sich für die passende Ausrüstung im Fachhandel beraten und dann kann es auch direkt losgehen. Am schönsten zum Üben ist neben einer großen ebenen und betonierten Fläche sonniges Wetter und gute Gesellschaft. Genügend Zeit sollte man sich geben, schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mit den ersten kleinen Erfolgen, steigen auch die Freude an der Sache und der Wille noch besser zu werden.
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